In Vorfreude auf den nächsten Urlaub, bin ich ja noch den Bericht von meinem letzten Urlaub schuldig.
Nachdem ich am 23.8. bei meiner Arbeit alles soweit erledigt hatte, genoss ich zunächst einige ruhige Tage in Berlin und bereitete mich auf den anstehenden Törn mit der Alexander von Humboldt II vor. Dieses Mal steuerte uns Bärbel als Kapitän von Travemünde nach Stettin.
Der Törn war für mich eine besondere Premiere, es war der 1. Törn als Mitglied der Stammcrew, in die ich als Wirtschafter aufgenommen worden bin. Im Juli erhielt ich auch meine Seediensttauglichkeit bescheinigt, zunächst für 1 Jahr. Also stand meiner Mitwirkung in der Stammcrew nichts mehr im Wege.
Bärbel rief mich an, das Team der Alex II fragte an, ob ich einen Tag vorher kommen kann, da für die Tagestörns in Travemünde noch Verstärkung dringend gebraucht wurde. Wg. erhöhten Sicherheitsbestimmungen im Hafen Travemünde reiste ich daher schon am 29.9. an und genoss eine Übernachtung im traditionellen Hotel Lili Marleen. Nach einem sehr guten Frühstück ging es auch schon an Bord und nach dem die Security endlich verstanden hatte, das ich kein normaler Mitreisender, sondern der Stammcrew bin, durfte ich endlich an Bord, wo ich schon gleich erwartet wurde.
Bei den beiden Tagestörns betreute ich zusammen mit 2 fleißigen Leichtmatrosinnen den Getränkestand, bei weit über 100 Fahrgästen schon eine herausfordernde Aufgabe, die wir aber zu dritt sehr gut meisterten, ab und zu wurden wir auch mal abgelöst, damit wir auch mal Pause hatten und die Tagestörns auch genießen konnten.
Beim 2. Tagestörn war am Ende die große Herausforderung, das die Tagesgäste und die helfende Stammcrew von Bord und gleichzeitig die Trainees und neue Stammcrew für den Törn von Travemünde nach Stettin an Bord mussten. Trotz ziemlichen Tohowawohu ging aber letztlich alles glatt, Dank auch der großen Geduld aller Beteiligten.
Dann ging es aber endlich los – kreuz und quer über die Ostsee nach Stettin:
Nachdem die Windvorhersagen erst nicht so gut waren, hatten wir aber dann doch Glück und konnten die meiste Zeit segeln. Auch das Wetter war angenehm. Eine Begegnung mit einem Seenotrettungsschiff war auch eine schöne Abwechslung. Dank der sehr guten Unterstützung einer erfahrenen Wirtschafterin konnte ich mich immer besser in meine Aufgabe als Wirtschafter einarbeiten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten klappte die Zusammenarbeit auch mit der Backschaft (Küchendienst) nach und nach reibungslos. Außer vielen Treppengängen zur Waschanlage konnte ich aber doch auch zwischendurch den Törn genießen. Als Wirtschafter ist man übrigens für die Hygiene an Bord verantwortlich.
Traditionell wurde der Törn mit einem vorzüglichen Captain´s Dinner abgeschlossen, als wir vor Heringsdorf ankerten.
Am 7.9. waren wir dann in Stettin angekommen und konnten auch noch die schöne Altstadt von Stettin genießen. Die polnischen Freunde hatten uns einen Platz auf dem „Präsentierteller“ im Hafen zugewiesen.
Nach einer abenteuerlichen Zugfahrt kam ich dann doch in Berlin an. Nach 3 Zwischentagen fuhr ich noch einige Tage in meine Heimat nach Hörste (Lippe).
Dann fuhr ich wieder zurück nach Berlin, bei gutem Wetter konnte ich einen Grillteller auf dem Balkon genießen und mich passenderweise an fertigen neuen Notenausgaben erfreuen.
Dann wurde ich auch schon von meinen KollegInnen in der Berliner Senatsverwaltung sehnsüchtig zurück erwartet.