Nachdem ich noch einige wichtige Arbeiten und Dinge in der Senatsverwaltung abschließen, oder an meine Vertretungen übergeben konnte, hatte ich zunächst vom 16-19.08.2025 erst endlich eine erste erfolgreiche Fußbehandlung im Martin-Luther-Krankenhaus (Berlin) und am 20.08.2025 endlich meinen Urlaub erreicht. Am 28.08.2025 erhielt ich auch nach der Fußbehandlung die Seediensttauglichkeit nach einer Nachuntersuchung und konnte mich, nach einigen ruhigen Tagen bei mir zu Hause in Berlin, auf den Weg nach Bremerhaven (Karte) machen, wo man mich schon auf der Alexander von Humboldt II sehnsüchtig erwartete.






Denn es war es wieder soweit und es stand unser nächster Törn mit der Alex II an, dieses Mal steuerte uns Bärbel als Kapitänin von Bremerhaven nach Malmö. (Karte). Der Törn dauerte vom 29.08.-08.09.2025, Bärbel und ich gingen aber schon am 07.09.2025 von Bord, da Bärbel am 08.09.2025 wieder arbeiten musste.
Nachdem am ersten Tag noch mitten im Gewusel der Besucher des „Openship“ (Quasi „Tag der offenen Tür“) letzte Inventuren und Besorgungen erfolgten, stachen wir am 30.09.25 in See.









Nachdem wir erst durch die schmale Brücke und eine Schleuse mussten, was unserer Kapitänin meisterhaft gelang, waren wir schon in der Weser. Wie an den grünen Segeln zu sehen, war der Wind günstig und wir konnten Richtung Skagerrak segeln.
Einem plötzlichem lokalen Unwetter mit Regen und orkanartigen Böen konnten wir nicht ausweichen, also ging es mit 12,1 Knoten mitten durch!


Da wir aber wussten, das wir eine erfahrene Stammcrew sind, hatte niemand Angst und außer nassen Klamotten der gerade tätigen Wache, überstanden wir den kleinen Härtetest problemlos. Denn die „alten Hasen“ beruhigten die „Neuen“) also blieb unsere Stimmung entspannt, aber mit der notwendigen Konzentration.
Da sich ein größeres Unwetter im Skagerrak ankündigte, entschloss sich unsere erfahrene Kapitänin Bärbel zu einem Zwischenhalt in Arendal, Norwegen (Karte) , einem kleinen, schönen Hafenstädtchen, mit sehr freundlichen Menschen, die uns sehr willkommen hießen.













Wie auf den Fotos zu sehen, erforderte schon die Einfahrt vor dem Hafen, aber auch das Anlegen die äußerste Konzentration von allen, insbesondere der Kapitänin. Aber es klappte alles perfekt und wir konnten das Unwetter in Arendal abwarten und abends auch die kulinarischen Angebote der schönen Hafenstadt genießen.
Aber dann brachen wir wieder auf, denn die guten Winde sollten zum intensiven Segeltraining genutzt werden. So standen die Manöver Halse und als krönender Abschluss die Wende, das schwierigste Segelmanöver, bei dem mit „all hands“ jede vorhandene Hand benötigt wird.


Allmählich ging wieder die Routine, also 24 Stundenwachbetrieb, in Gang. Damit auf See alles reibungslos klappt, ist die Crew für das Segeltraining in 3 Wachen eingeteilt, die sich alle 4 Stunden abwechseln. Für mich war es schon mein zweiter Törn als 2. Wirtschafter in der Stammcrew. In meiner Funktion bin ich für die Hygiene an Bord verantwortlich, z.B. Einweisung der Backschaften (Küchendienst), Wäscherei, usw. . Ich konnte mir die Arbeit mit der 1. Wirtschafterin Jutta, die sehr erfahren ist, gut aufteilen. Da alle gut mitmachten, war der Dienst sehr entspannt, also konnten wir uns auch erholen, denn es war für uns ja quasi „Aktivurlaub“.
Zusätzlich wurde ich in die Position des Verwalters eingeführt. Der Verwalter managt die ganze Büroorganisation an Bord. Z.B. Kontakt zu den Hafenbehörden, Einklarieren (Anmelden) im Hafen, Bestellungen, Mail- und Schriftverkehr, Formalitäten. Verwalter und Wirtschafter sind direkt dem Kapitän unterstellt und somit für die reibungslose Organisation an Bord verantwortlich.
Abends machte ich mit Steuermann Tom auch zusammen Musik an Bord, auch andere brachten Musik und andere Beiträge in unsere abendlichen Soirées mit ein.
Nach dem wir den Skagerrak durchquerten, waren wir inzwischen im Kattegat (Karte), mitten in der Ostsee, angekommen. Dort funkte uns die schwedische Küstenwache an, um eine Übung mit dem Abseilen einer Rettungskraft aus dem Hubschrauber an Bord der Alexander von Humboldt II durchzuführen. Es klappte perfekt, der Hubschrauberpilot und die Alex II konnten ihre Position so halten, das der „Besuch auf hoher See“ erfolgreich verlief, für alle eine willkommene, spannende Übung. Denn so ein Manöver kann ja mal notwendig sein.

Auf den folgenden Fotos sieht man die atemberaubende Natur, jeden Abend wurde man mit anderen Farbspielen erfreut.
















Vor Anker vor Malmö (Karte) fand am vorletzten Abend das vorzügliche Captains Dinner statt, an dem sich die Kombüsencrew (Oskar und Tatjana) noch mal selbst übertraf.
Immer ist es spannend und einzigartig, wie nach wenigen Tagen aus 75 völlig unterschiedlichen Menschen eine funktionierende, harmonische Stammcrew wird, in der jeder gebraucht und respektiert wird.
Dann ging es schon wieder von Bord.

Da Bärbel am 08.09. schon wieder arbeiten musste, fuhren wir mit dem Flixbus von Malmö nach Rostock zurück und blickten wieder einmal auf einen schönen gemeinsamen Törn zurück.

Zuhause in Berlin angekommen, fand ich wieder neue fertige Notenausgaben im Briefkasten!


Nach ein paar Zwischentagen zu Hause in Berlin fuhr ich noch für 5 Tage in meine Heimat nach Hörste.




Am 15.09. meldete ich mich zunächst mobil wieder im Dienst und fuhr dann mit der Bahn nach Berlin zurück, meine „Senatscrew“ wartete auch schon sehnsüchtig auf mich… .
Abends irgendwann doch wieder zu Hause in Berlin angekommen, hatte ich eine ungewöhnliche Musikanfrage per E-Mail. Ich sollte für die „Komödie Berlin“ vor einer Premiere mit meiner Posaune das Publikum mit einem „Melodienstrauß aus aller Welt“ empfangen, dem kam ich natürlich sehr gerne nach und so erlebten mich 700 Ehrengäste!





Das war mein Openair-Konzert für die Komödie Berlin (vor dem Ernst-Reuter-Saal in Berlin-Reinickendorf) am 21.09.2025! Vielen Dank für diese besondere Ehre und Freude für mich!