Von der Ost- zur Nordsee
…so könnte man meine erste Urlaubsetappe in diesem Sommer beschreiben. Denn ich konnte erst 8 Tage (ab 9.7.) bei Bärbel in Warnemünde genießen. Neben ruhigem Strandurlaub gab es auch einen Tag Kunst, denn in Rostock gab es eine sehenswerte Ausstellung über Werke und Leben von Vincent van Gogh. Wirklich lohnenswert.
Ansonsten verlebten wir ruhige Tage in Warnemünde.
Da wir am 16.7. schon um 10 Uhr in Harlingen einschiffen sollten, hatte ich für eine Nacht ein kleines gemütliches Ferienhäußchen gemietet. Da wir mit einem Kollegen von Bärbel zusammen ein Auto gemietet hatten, „schipperte“ Bärbel mich erstmal gemütlich von Warnemünde nach Harlingen, also von Ost- zur Nordsee.
Am frühen Abend kamen wir in Harlingen bei unserem Ferienhäußchen an und erlebten noch einen entspannten Abend mit einem leckerem Fischessen in einem Restaurant direkt am Strand.
In Harlingen erwartete uns erstmal ein Hafenfest, zum Glück (coronatechnisch) fand fast alles im freien statt und wir hatten ja unser Deck an Bord der Alexander von Humbold II.
Denn wir hatten Glück, alle Tests vom Schiffsarzt waren negativ, so das alle an Bord durften.
Dann ging es am 17. 7. endlich nach Einteilung der 3 Wachen und ersten Einweisungen in See und die Segel wurden nach und nach gesetzt.
Schon nach kurzer Zeit kamen die Wachen in gute Routine und jung und alt verstanden sich immer besser. Wir hatten Glück, denn nach ersten nicht so guten Windvorhersagen konnten wir doch die ganzen Seetage segeln, da es dem Kapitän und den Steuermännern (Bärbel war 1. Steuermann) gelang, den Kurs entsprechend anzupassen, so segelten wir eine ganze Weile gen England.
Mit ein bißchen Üben schafften wir sogar mehrere Halsen (Wendemanöver um das Heck des Schiffes) in relativ kurzer Zeit. Auch ein Mann-über Bord-Manöver wurde in 16 Minuten mit „all hands on board“ erfolgreich zur vollsten Zufriedenheit des Kapitäns gemeistert.
Wir wurden von der sehr guten Kombüse bestens verpflegt und es fand sich auch Zeit, bei besten Wetter abends Seemannslieder mit Gitarren- und Akkordeonbegleitung zu singen.
Am 21.7. legten wir schon mal im schönen Hafenstädtchen Vlissingen an, nach dem wir dort durch die Schleuse mussten. Viele Menschen sahen uns zu.
Hier gab es natürlich auch ein Hafenfest, aber auch die Zeit, das schöne Städtchen zu erkunden, Bärbel und ich fanden auch ein gutes Restaurant und mal wieder Zeit für uns zwei.
Dann ging es Richtung Antwerpen, wo uns abends die Kombüse mit einem 1a- Barbeque an Deck verwöhnte. In Antwerpen war wieder ein Hafenfest, auch gab es interessante neue Sportarten zum Probieren, ich versuchte mich an „Soccer-Golf“, da musste man einen Stofffußball in Körbe unterbringen, was doch erhebliche Geschicklichkeit erforderte, aber doch ganz ordentlich gemeistert werden konnte.
Bärbel und ich konnten uns am letzten Abend schlussendlich doch erfolgreich von Deck loseisen, und noch ein gutes Essen genießen. Sie führte mich in die gemütlichen belgischen Kneipen, wo wir noch mal ein genaues Getränkeaudit durchführten.
Nach einer abenteuerlichen Bahnfahrt kam ich am 24.7. spät abends doch noch in Berlin an, gottlob musste ich am 25.7. nicht ins Dienstgebäude, sondern konnte mobil zu Hause arbeiten. Nun wird eine Woche alles dienstlich gesichtet, bevor meine 2. Urlaubsphase anbricht (Balkonia Berlin, Kammermusikworkshop im Kloster Michaelstein, Harz, Heimat in Lippe).